Das 1×1 sollte auch jemand beherrschen, der kein Mathematik-Genie ist. Zugegeben, Mathematik war nie meine Stärke. Wahrscheinlich, weil es in der Mathematik nur eine Lösung gibt. Für einen kreativen Menschen wie mich ist das zu wenig. Wieso muss immer alles eine Lösung haben? Gut, wenn ich Prüfungen korrigiere, wäre eine Lösung viel einfacher, aber die Kommunikation ist nicht. Zumindest was die Lösung betrifft.
Eine Aufgabe und jede Lösung ist individuell, jeder hat seine eigene Sprache und seine eigenen Ideen. Was ich toll finde! Mein Ziel ist es, dass die Kursteilnehmer ihre eigene Sprache finden. Deshalb gebe ich Ihnen keine Beispiele von mir. Das hab ich früher mal gemacht und plötzlich hatten alle Briefe denselben Inhalt. Aber das ist meine Sprache. Ich möchte die Sprache meiner Kursteilnehmer verbessern und fördern. Denn ich bin überzeugt, dass nur gute Texte entstehen können, wenn sie die eigene Sprache widerspiegelt.
Bei persönlichen Themen, wie einer Bewerbung ist Authentizität unablässig. Individuell und der eigenen Persönlichkeit entsprechen, kann man am besten überzeugen. Doch wie sieht es zum Beispiel auf einer Firmenwebsite oder Broschüren aus? Hier muss das Unternehmen und nicht die Persönlichkeit des einzelnen präsentiert werden. Somit ist es wichtig, die eigene Sprache dem Wohl der Firma unterzuordnen. Eine Terminologie kann hier sehr hilfreich sein. Zumindest wird so sichergestellt, dass jeder Mitarbeiter dieselben Begriffe für bestimmte Ausdrücke verwenden. Doch was ist mit den Worten und Wörtern, die nicht in der Terminologie hinterlegt sind? Nun, ganz einfach wäre es, wenn immer die gleiche Person die Texte schreibt. Doch ist das realistisch?
Gerade in grösseren Unternehmen empfiehlt es sich, die Schreibenden zu schulen und ihnen ein Regelwerk wie ein Kommunikationsleitbild zu erstellen. Darin wird festgehalten, wie das Unternehmen kommunikativ nach aussen auftreten möchte. Ein kleines Beispiel: Ich sehe immer wieder E-Mails, die komplett in Kleinbuchstaben geschrieben werden. Privat kann das jeder handhaben, wie man will, aber im Namen einer Firma geht das nur, wenn es vom Unternehmen her so vorgeschrieben wird. Ist das nicht der Fall, dann sind kleingeschriebene E-Mails nur Nachrichten mit ziemlich vielen Rechtschreibfehlern.
Ein weiteres Beispiel, die Website einer Firma. Hier sollte man unmöglich feststellen können, wer welche Inhalte geschrieben hat. Sie haben recht, ausser in einem Blog beispielsweise, werden keine Autoren veröffentlicht. Was ich meine ist, dass man die unterschiedlichen Schreibstile unterscheiden kann, ist ein absolutes «No-Go». Entschuldigen Sie den Anglizismus.
Man sagt mir immer wieder, bei einem Maurer ist es doch egal, wenn auf der Website oder dem Angebot Rechtschreibfehler enthalten sind. Das muss es aber nicht. Mit den diversen Rechtschreibprogrammen, die standardmässig bereits in diversen Programmen vorinstalliert sind, können Fehler vermieden werden. Die paar Minuten lohnen sich für eine Rechtschreibprüfung zu nutzen, für einen professionellen Auftritt.
Auch wenn es in der Kommunikation nicht ein Resultat gibt, so gelten auch hier ein paar einfache Regeln: Erstellen Sie eine Terminologie, um sicherzustellen, dass immer dieselben Begrifflichkeiten verwenden werden.
Bei mehreren Autoren oder Personen, die Texte aller Art verfassen, erstellen Sie ein Korrespondenzleitbild, um zu gewährleisten, dass alle gleiche Sprache verwenden.
Schulen Sie Ihre Autoren regelmässig, um sicherzustellen, dass die persönliche Ausdrucksweise, der Unternehmenssprache weicht.
Zu guter Letzt, keine Nachricht ist so dringend, um auf eine Rechtschreibprüfung zu verzichten.
Sie benötigen Hilfe beim Umsetzen Ihres Korrespondenzleitbilds, der Terminologie oder hätten gern einen Schreib-Workshop in Ihrem Unternehmen? Eine Nachricht genügt.
Bilder: Adobe Stock
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